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Kommunales Integrationszentrum

Guter Lebensabend NRW im Rhein-Sieg-Kreis

Der Rhein-Sieg-Kreis ist dem Projektaufruf des Landes NRW gefolgt und hat sich zusammen mit dem Caritasverband Rhein-Sieg e.V. zum Ziel gesetzt die Partizipation von Seniorinnen und Senioren mit Einwanderungsgeschichte am medizinischen Regelsystem zu verbessern.

Logo Guter Lebensabend NRW

Das Projekt „Guter Lebensabend NRW – Kultursensible Altenhilfe und Altenpflege für Seniorinnen und Senioren mit Einwanderungsgeschichte“ wird vom Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Das Kommunale Integrationszentrum des Rhein-Sieg-Kreises setzt das Förderprogramm seit Mitte April 2021 in Kooperation mit dem Caritasverband Rhein-Sieg e.V. um. Außer dem Rhein-Sieg-Kreis haben weitere 20 Kommunen in NRW bis Mitte Oktober 2020 ihr Interesse bekundet an dem Modellprojekt teilzunehmen. Wissenschaftlich wird das Projekt durch das Institut für Gerontologische Forschung e.V. sowie Univation - Institut für Evaluation Dr. Beywl & Associates GmbH begleitet. Regelmäßig finden NRW-weite Arbeitsgruppen und interkommunale Erfahrungsaustausche statt.

Ausgangssituation der Zielgruppe 
Mit dem Anstieg der Anzahl Pflegebedürftiger in den kommenden Jahren geht ein Anstieg der Anzahl pflegebedürftiger Menschen mit Einwanderungsgeschichte einher. Die Zahl pflegebedürftiger Menschen mit Einwanderungsgeschichte wird anteilig sogar stärker wachsen, da als sogenannte Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter angeworbene Personen ins Rentenalter eintreten. Seniorinnen und Senioren mit Einwanderungsgeschichte nehmen Pflegeleistungen nicht in demselben Maße war, wie Seniorinnen und Senioren der Mehrheitsgesellschaft. Gründe dafür können fehlgehendes Wissen über das Leistungsangebot aber auch Zugangsbarrieren zu Pflege, z.B. durch Sprache oder Diskriminierungserfahrungen, sein. Zudem sind die Angebote des Regelsystems häufig nicht auf vielfältige Bedarfe ausgerichtet oder auf unterschiedliche Auffassungen von Krankheit vorbereitet. Die wachsende Bevölkerungsgruppe der Seniorinnen und Senioren mit Einwanderungsgeschichte ist trotz ihrer Heterogenität häufig ähnlich spezifisch belastet. Zu den Belastungen gehören u.a. gesundheitliche Beeinträchtigungen aus dem meist körperlich anstrengenden Berufsumfeld, eine höhere Armutsgefährdung sowie eine höhere Prävalenz bei ausgewählten Erkrankungen. Auch migrationsspezifische Gesundheitsrisiken, wie psychosoziale Belastungen, können zu einem früheren Eintritt in die Pflegebedürftigkeit führen. [Quelle: Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung, 04/2022]

Allgemeines Ziel des Projektes ist es, die Partizipation von Seniorinnen und Senioren mit Einwanderungsgeschichte am medizinischen Regelsystem zu verbessern. Die Regelversorgung soll im gleichen Maße angenommen werden, wie von Seniorinnen und Senioren der Mehrheitsgesellschaft. Dazu sollen u.a. Informationen vermittelt, Beratung und Fortbildungen angeboten sowie bestehende Angebote interkulturell geöffnet und Akteure vernetzt werden. 

Umsetzung im Rhein-Sieg-Kreis
Im Rhein-Sieg-Kreis leben rund 134.000 Menschen über 65 Jahre (circa 22% der Gesamtbevölkerung) und rund 161.000 Personen mit Einwanderungsgeschichte (circa 26% der Gesamtbevölkerung). [Quelle: aus den Indikatoren für eine Sozial- und Gesundheitsplanung 02/22; Auswertung Meldedaten]

Bis zum Jahr 2040 wird ein Anstieg des Bevölkerungsanteils mit Pflegebedarf bis zu 77% prognostiziert [Quelle: Pflegeplanung des Rhein-Sieg-Kreises 2019]. Die Anzahl der pflegebedürftigen Personen mit Einwanderungsgeschichte wird in den nächsten Jahren demnach auch im Rhein-Sieg-Kreis stark ansteigen. Um das Modellprojekt auf die Angebotsstrukturen und Bedarfe im Rhein-Sieg-Kreis anzupassen, wurde ein Konzept zur Umsetzung des Projektes im Rhein-Sieg-Kreis erstellt. Basis hierfür war die Standortanalyse der wissenschaftlichen Begleitung. Ziel der Projektumsetzung im Rhein-Sieg-Kreis ist es einen Wissenszuwachs bei Seniorinnen und Senioren mit Einwanderungsgeschichte und deren Angehörigen einerseits und Kultursensibilität und Diversitätsbewusstsein in Pflegeeinrichtungen und kommunalen Strukturen andererseits zu bewirken. Zur Erreichung dieses Ziels werden unter anderem folgende Maßnahmen angeboten und durchgeführt:

  • Beratung stationärer Pflegeinrichtungen und ambulanter Dienste zum Thema Interkulturelle Öffnung
  • Sensibilisierungen und Workshops zum Thema kultursensible Altenhilfe
  • Informationsveranstaltungen für Bürgerinnen und Bürger mit Sprachmittlung u.a. zum Pflegesystem und zur Entlastung Angehöriger
  • Bereitstellung von Hintergrundinformationen und mehrsprachigen Materialien

Bei Interesse an einer Kooperation oder für Rückfragen steht das Projektteam gerne zur Verfügung.

Kontakt

Rosa Prinz 
Caritasverband Rhein-Sieg e.V. 
Telefon 0152-21549107
Rosa.Prinzcaritas-rheinsiegde
Mouna Salahié
Caritasverband Rhein-Sieg e.V.
Telefon 0152-22845417
Mouna.Salahiecaritas-rheinsiegde