Rhein-Sieg-Kreis (db) – „Nur wer für die Juden schreit, darf gregorianisch singen.“ Dieser von Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) überlieferte und häufig zitierte Satz bezeugt das Eintreten des evangelischen Theologen und Pfarrers für die jüdischen Mitmenschen im Dritten Reich. Bonhoeffer, der im April 1945 im KZ Flossenbürg mit anderen Männern des Widerstands ermordet wurde, hat sich stets, in Wort und auch in Tat, gegen den Rassenwahn gestellt. Seinen Glaubensgrundsätzen widmet sich ein Vortrag von Dr. Holger Weitenhagen in der Evangelischen Salvatorkirche in Windeck-Rosbach.
Die Grundlage für Dietrich Bonhoeffers Handeln waren nicht kirchenpolitische Überlegungen – Bonhoeffer ließ sich nirgendwo vereinnahmen –, sondern an allererster Stelle sein theologisches Verständnis der christlichen Lehre aus jüdischen Wurzeln, das er schon ab 1925 ständig vertiefte, erneuerte, umformulierte und schärfte, bis er noch im Schicksalsjahr 1944 zu harter Kritik an der sichtbaren Kirche und an „Religion“ fand.
Der Vortrag versucht, diese Glaubensgrundlagen Bonhoeffers herauszuarbeiten, ohne die sein ganz besonderer Weg als Bekenntnischrist und Märtyrer kaum möglich gewesen wäre. Der Vortrag in der Evangelischen Salvatorkirche, Kirchplatz 8, in Windeck-Rosbach ist kostenfrei und findet am Sonntag, 26. März 2023, von 14:45 Uhr bis 16:15 Uhr statt.
06.03.2023/068