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Rhein-Sieg-Kreis

84. Jahrestag der Novemberpogrome: „Die Geschichte muss Mahnung bleiben!“

Rhein-Sieg-Kreis (an) – „Es ist wichtig, sich der schrecklichen Ereignisse zu erinnern, die geschehen sind“, sagt Landrat Sebastian Schuster anlässlich des 84. Jahrestages der Novemberpogrome 1938. „Die Geschichte muss uns eine Mahnung bleiben, die Vergangenheit darf sich nicht wiederholen. Gerade in unserer Zeit, in der Antisemitismus immer offener zutage tritt.“

In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 wurden in ganz Deutschland – so auch im Gebiet des heutigen Rhein-Sieg-Kreises – Synagogen durch Angehörige von SS und SA zerstört und in Brand gesteckt, die Wohnungen und Geschäfte jüdischer Bürgerinnen und Bürger mit öffentlicher Billigung geplündert und viele Jüdinnen und Juden misshandelt oder willkürlich verhaftet.

Die Bilanz des Pogroms war erschreckend: Über 1.400 Synagogen oder Betstuben sowie tausende Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe wurden zerstört. Rund 30.000 jüdische Menschen wurden in Konzentrationslagern inhaftiert, Hunderte von ihnen wurden ermordet oder starben an den Haftfolgen. Mindestens 127 Menschen verloren während und kurz nach den Novemberpogromen ihr Leben – dies allein auf dem Gebiet des heutigen Landes Nordrhein-Westfalen.

Gedenkstunde der Gedenkstätte „Landjuden an der Sieg“

Um die Erinnerung daran wach zu halten, lädt die Gedenkstätte „Landjuden an der Sieg“ am Mittwoch, 9. November 2022, zu einer offiziellen Gedenkstunde ein. Die Veranstaltung in der Evangelischen Salvatorkirche am Kirchplatz 8, 51570 in Windeck-Rosbach, beginnt um 16:00 Uhr. Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten unter 02241 13-2928 oder gedenkstaetterhein-sieg-kreisde.

Vizelandrätin Notburga Kunert und die Erste Vorsitzende des Fördervereins Gedenkstätte Landjuden an der Sieg e.V, Elisabeth Winkelmeier-Becker MdB, werden Grußworte sprechen. Die Veranstaltung wird musikalisch umrahmt von Bella Liebermann und Katya Kaschuba.

Anlässlich des 50. Jahrestages der Novemberpogrome 1938 beschloss der Rhein-Sieg-Kreis 1988 die Einrichtung einer Gedenkstätte zur Dokumentation des unwiederbringlich ausgelöschten jüdischen Lebens an der Sieg. Zur Unterstützung des Projekts wurde 1990 ein Förderverein gegründet.

Weitere Informationen zur Gedenkstätte „Landjuden an der Sieg“ und das aktuelle Veranstaltungsprogramm gibt es unter rhein-sieg-kreis.de/gedenkstaette.

7.11.2022/553

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