Rhein-Sieg-Kreis (an) – Es war ein Tag nur für Jungs: Im Jugendzentrum BAUHAUS in Troisdorf gab es jetzt den „Jungentag 2022 Rhein-Sieg/Bonn“, veranstaltet vom Rhein-Sieg-Kreis gemeinsam mit dem Jugendzentrum BAUHAUS, dem JuZe Deichhaus, dem Bornheimer Jugendtreff, der SKM Beratungsstelle für Jungen und Männer und dem JuZe Brüser Berg Bonn.
Mehr als 50 Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren aus dem Rhein-Sieg-Kreis und Bonn kamen, sahen und hatten viel Spaß bei dem Aktionstag, an dem besonders die Interessen von Jungen im Vordergrund standen. Und die wollten Action: Krav Maga z.B. ist eine Form der Selbstverteidigung aus Israel, die bevorzugt Schlag- und Tritttechniken einsetzt. Angeboten wurde auch Sumoringen oder klassisches Ringen – alles unter fachgerechter Aufsicht. „Die Jungs haben beim Ringen einen guten Fair-Play-Geist gezeigt“, beobachtete Mit-Organisator Daniel Flemm vom Jugendhilfezentrum für Alfter, Swisttal und Wachtberg des Rhein-Sieg-Kreises.
Geschicklichkeit war dann vor allem beim Bubblesoccer gefragt. Hier steckten die Teilnehmer in einer riesigen aufblasbaren Plastikkugel und „versuchten“, Fußball zu spielen. Die Jungen konnten zudem Bogenschießen ausprobieren, sich in Konzentration üben oder an einer Feuerstelle Stockbrot machen. Der 16-jährige Jason aus Bad Godesberg überzeugte beim Kegeln: Mit 973 Punkten wurde er Tagessieger und Rekordhalter.
Gegen den Hunger haben die Teilnehmenden selber Pizza gebacken. Aber auch das medienpädagogische Angebot, wie z.B. 3-D-Drucken, wurde interessiert angenommen. Durch die Vielfältigkeit der Angebote war für alle etwas dabei.
„Endlich haben wir auch mal einen Tag für uns“, sagte der 14-jährige Florian aus Siegburg. „Das hat mir echt gefehlt, mich mal voll auszupowern!“ Mustafa, 15, aus Wachtberg fragte: „Cooler Tag! Wann gibt es noch so einen?“
Rhein-Sieg-Kreis Vorreiter bei der Jungenförderung
Jungs und ihre Bedürfnisse hat der Rhein-Sieg-Kreis schon seit längerem im Blick: Zu Beginn des Jahres 2012 wurde beispielsweise die „Steuerungsgruppe Jungenförderung“ gegründet. Sie besteht aus Fachkräften des Kreisjugendamtes, des Jugendhilfezentrums für Alfter, Swisttal und Wachtberg, Vertretern der Erziehungsberatungsstelle, des Medienzentrums und des Kreisgesundheitsamtes sowie weiteren Expertinnen und Experten.
Nach dem „Jungentag 2022“ als Startschuss soll es nach längerer Corona-Unterbrechung weitere konkrete jungenspezifische Aktionen und Projekte geben. Workshops und andere Veranstaltungen sollen Jungen die Möglichkeit bieten, sich auszuprobieren, Gruppensozialisation zu fördern, zur Selbstwirksamkeit befähigen und einfach Junge zu sein. Eltern sowie pädagogische Fachkräften können so die Jugendlichen besser in ihren geschlechtsspezifischen Bedürfnissen und beim Finden ihrer gesellschaftlichen Rolle auf ihrer Suche zur Männlichkeit unterstützen.
„Ich konnte beobachten, wie die Jungs richtig Freude hatten, einfach Jungs sein konnten, sich in verschiedenen Disziplinen wie Natur-, Sport-, Erlebnis- und Medienpädagogik auszuprobieren, sich aber auch zurückzuziehen, wenn sie es brauchten“, fasst Daniel Flemm zusammen. „Gleichzeitig gaben die Teilnehmer erlernte Fähigkeiten - wie z.B. beim Bogenschießen - an andere Jungs weiter und fanden so neue Freunde. Das hat mich begeistert und bestätigt!“
28.9.2022/490