Viele Lehrkräfte, besonders jene, die eine Klasse leiten, werden das Phänomen kennen: Nach den Sommerferien kehren manche Kinder erholt und mit Begeisterung in die Schule zurück, sie können es kaum erwarten, allen von ihren Ferienerlebnissen zu berichten und zu viele andere hören mit traurigen Augen zu.
Die einen haben in den Ferien mit dem Opa auf Persisch alles über das Halten von Brieftauben gelernt und dabei ihre Mathekenntnisse beim Volierenbau praktisch eingesetzt. Manche Jugendliche waren auf Ruderwanderfahrt, wo sie selbst Karten lesen und auf dem Lagerfeuer kochen sollten. Dann gibt es Kinder, die zuhause waren, vielleicht in einer kleinen Wohnung in der Stadt, zuhause mit vielleicht gestressten Eltern oder Alleinerziehenden, die nicht wussten, wie sie zusätzlich zur Arbeit die bloße Betreuung gewährleisten sollten.
Im Englischen gibt es für das, was dann passiert einen Ausdruck, den sogenannten „summer learning loss“. Das ist der Verlust von Gelerntem durch die Sommerferien, da im englischsprachigen Raum diese Ferien nicht selten 9-10 Wochen lang sind. Wissenschaftlich ist dieser Verlust seit Jahrzehnten, auch in Deutschland nachgewiesen, gerade in Bezug auf die Lesekompetenz und die Mathematikkenntnisse der Kinder.
Wie soll es nun erst dieses Jahr werden, nachdem Corona die Schere zwischen den Kindern weiter und weiter aufgemacht hat?
Viele Familien mit Einwanderungsgeschichte sind durch bestehende Reiseeinschränkungen zur Verwandtschaft ins Ausland emotional belastet und in ihrer Ferienplanung eingeschränkt. Manch eine Familie, die ums wirtschaftliche Überleben ihres Kleinunternehmens kämpfen musste, wird sicherlich nicht die Mittel für einen anregenden Urlaub stemmen können.
Daher arbeiten die Kommunen im Rhein-Sieg-Kreis an einem erlebnis- und lehrreichen Sommerferienprogramm, sie werden durch zahlreiche freie Träger mit weiteren kreativen und spannenden Angeboten ergänzt.
Gerade für Jugendliche, die schon mit dem eigenen Rad mobil und unabhängig sind, könnte auch das Angebot der Stadt Bonn, das eine praktische Suchfunktion bereitstellt, interessant sein:
Ein tolles Angebot ist auch der „Kulturrucksack NRW“, hier finden sich neben einem Manga-Workshop auch Hip Hop Camps und vieles mehr, ebenfalls mit Suchmaske:
Während sich der Kulturrucksack dem musischen Programmangeboten widmet, gibt es im MINT Bereich hier attraktive Möglichkeiten des zdi- Netzwerkes:
Die für Lehrkräfte und Schülerschaft in NRW kostenlose Biparcours-App, bietet viele Anregungen für Eltern mit Kindern:
Das Land NRW legt für besonders belastete Familien ein Ferienprogramm für den Sommer auf, das bei sehr geringem Familieneinkommen kostenlos angeboten wird. In einer Ferienstätte wird für eine Woche der gesamten Familie ein Urlaub ermöglicht. Nähere Infos dazu über den Reisedienst der Diakonie Ruhr-Hellweg am besten per Mail unter infofamilienerholung-nrwde oder kostenfrei unter der Rufnummer 0800 0005627.
Da zum Redaktionsschluss noch nicht alle Programme im Rhein-Sieg-Kreis ausgearbeitet waren und die Redaktion hier keine kostenpflichtigen Programme anführt, können Sie sich auf den Webseiten der Kommunen selbst ein aktuelles Bild machen, wie hier exemplarisch für (Öffnet in einem neuen Tab)
Diese Auflistung erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und sie beinhaltet auch keine Empfehlung.