Buntes Bühnenprogramm
Bürgermeister Max Leitterstorf eröffnete die interkulturelle Woche in der Stadt Sankt Augustin. Die Veranstaltung war sehr gut besucht und die Stadt hatte ein sehr buntes und schönes Programm zusammengestellt. Es wurde getanzt, gesungen und ein kurzer Vortrag über die Bedeutung der IKW als bundesweites Programm seit über 40 Jahren gehalten. Während der Eröffnungsveranstaltung wurde auch der Integrationspreis für das beste Projekt in Augustin verliehen.
Auch im KuBiFo (Kunst & Bildungsforum Bonn-Rhein-Sieg e.V.) in Siegburg fand eine musikalische Veranstaltung statt. Die Veranstaltung war sehr gut besucht. Die Kinder der Musikgruppen des KuBiFo präsentierten viele verschiedene Einzel- und Gruppenbeiträge. Sowohl Klavier als auch das Instrument Saz wurden von den Kindern vorgetragen.
Street Food interkulturell
Auf dem Platz vor der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg in Sankt Augustin gab es viele verschiedene Foodtrucks mit Spezialitäten aus verschiedenen Ländern. In der Mitte des Platzes luden Bierbänke zum Verweilen und Kennenlernen ein - eine sehr gelungene Art, Kulturen und Menschen zu begegnen. Für alle Süßschnäbel gab es Poffertjes, Belgische Waffeln oder Milchkaffe mit Zimt und Ahornsirup. Wer es lieber herzhaft mag, konnte beispielsweise zwischen Falafel, Chili-Cheese-Fritten, Frittierter Kochbanane mit Hühnchen, Gado Gado Bowl, Pasta mit Parmesan und Trüffelsalsa, Cheesesteak Sandwich oder Chapati Rolex wählen.
Vielfältige Ausstellungen
Eine Ausstellung "Wir haben es geschafft!" in Hennef dokumentierte 13 persönliche Geschichten von Flüchtlingen, die in der Region ihre neue Heimat gefunden haben. Die Ausstellung sollte Neuzuwanderern Mut machen. Darüber hinaus war die Aufklärung über gelungene Integration ein wichtiger Beitrag zur Förderung der Kommunikation zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft, die letztlich zu einer weiteren Integration in der Region beitragen kann.
Auch im Rathaus in Sankt Augustin wurde eine Bilderausstellung "Zwischen zwei Welten" eröffnet. Die Künstlerin Consuelo Mendez, die selbst ecuadorianische Wurzeln hat, erzählt in ihren Werken von der Zugehörigkeit zu zwei Welten, die einen Platz in ihrem Herzen gefunden haben. "Es sind die Vergangenheit und die Gegenwart, die sich vermischen und manchmal ineinander übergehen", erzählt Consuelo Mendez. "Die Kunstwerke stellen aber auch im Allgemeinen Menschen dar, die ausgewandert sind, oft um in einem anderen Land bessere Chancen zu bekommen, oder solche, die gezwungen waren, ihre Heimat zu verlassen, zum Beispiel wegen eines Krieges", so die Künstlerin.
Das besondere Augenmerk der Werke richtet sich auf Frauen. Aktuelle politische Ereignisse, wie die Gewalt gegen Frauen im Iran, ziehen sich wie ein roter Faden durch die Kunstwerke. Sie sind ein bunter Protest gegen die Missstände, unter denen Frauen derzeit leben müssen. "Mit meinen Bildern kämpfe ich für Gerechtigkeit gegenüber Frauen und möchte die Menschen für bestimmte Themen sensibilisieren. Es ist wichtig, die Realität mit den Augen des Anderen zu sehen und sich für seine Welt zu öffnen. Das bedeutet für mich Interkulturalität", sagt Frau Mendez, die auch im Integrationsrat der Stadt Sankt Augustin aktiv ist.
Begegnungnungen zwischen Kulturen
In Sankt Augustin wurde ein afrikanischer Abend gefeiert. Begleitet von afrikanischer Musik, u.a. von der Singer-Songwriter Melchi Vepouyoum aus Bonn, gab es afrikanisches Fingerfood und eine Fotoausstellung, die von der Lebenslust und Lebensfreude afrikanischer Kulturen erzählte. Darüber hinaus stellten ehrenamtliche Vereine (mit Sitz im Rhein-Sieg-Kreis) ihre Arbeit in afrikanischen Ländern vor.
Auch die Zusammensetzung der Besucherinnen beim Erzählcafé im Troisdorfer Mehrgenerationenhaus war sehr international: Elf Frauen aus der Türkei, Kasachstan, der Ukraine, dem Iran, Tunesien, Sri Lanka und Deutschland hören sich zu und erzählen aus ihrem Leben, insbesondere über das Ankommen in Troisdorf und ihrer Anbindung an das Haus International. Laut Referentin Sonja Fatma Bläser von HennaMond e.V. in Köln ist das Miteinanderreden und Kennenlernen auch besonders wichtig und das Schöne am interkulturellen Austausch. Dieser ist letztlich auch dazu da, sich gegenseitig beim Ankommen und in den unterschiedlichsten Lebensphasen zu unterstützen, in Troisdorf, im Rhein-Sieg-Kreis und überall.
Spaß für Groß und Klein
Das Familienzentrum Wacholderweg in Sankt Augustin hat die Interkulturelle Woche zum Anlass genommen, eine ganze KITA-Woche dem Thema zu widmen. Während der Woche lasen die Eltern in den Familiensprachen der Kinder vor; hierzu wurden auch Bücher der Kinder genutzt. Verschiedene Mütter haben Speisen aus ihren Heimatländern zubereitet, die gemeinsam im Foyer verzehrt wurden. Die Kinder haben Bilder von berühmten Gebäuden dieser Welt gemalt; die zu diesem Anlass auch im Foyer ausgestellt wurden. Zur Abschlussveranstaltung am Freitag fand zudem ein Trommelworkshop statt.
Auf dem Schulhof der Gutenbergschule in Sankt Augustin gab es wiederum interkulturellen Spaß für Groß und Klein. Es gab 13 Spiele aus 12 verschiedenen Ländern zu entdecken. Geschicklichkeit war beim Kronkorkenrennen gefragt, Kreativität beim Traumfänger basteln, Fingerspitzengefühl beim Keks-Klein-Knabbern und Kraft beim Tauziehen. Die Freude am gemeinsamen Tun war den Teilnehmenden ins Gesicht geschrieben. Der Nachmittag war bunt, vielfältig und interkulturell. Gelebte Inklusion in Sankt Augustin.
Historische Führungen
Im Rahmen der interkulturellen Wochen gab es auch zwei historische Führungen durch die Siegburger Innenstadt unter der Leitung von Kreisarchivarin Dr. Claudia Maria Arndt. Thema des Rundgangs war zum einen die Geschichte der (Siegburger) Stolpersteine und die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Siegburg und zum anderen Geschichten jüdischer Frauen in Siegburg. Auf diese Weise konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfahren, dass das interreligiöse Zusammenleben in Siegburg tief in der Geschichte verwurzelt ist. Das Schicksal einiger dieser Menschen wurde durch die biographischen Beschreibungen, alte (Familien-)Fotos und historische Dokumente während der Führung greifbar.
Tag der offenen Tür
Während der Woche konnten Interessierte auch die Arbeit des Troisdorfer Jugendzentrums Q für Jugendliche und junge Erwachsene, die sich als schwul, lesbisch, bisexuell, trans* oder sonst irgendwie "queer" identifizieren, kennenlernen. Es gab Snacks und Getränke für die Besucherinnen und Besucher und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Einrichtung zeigten die Räume des Jugendzentrums.
Auch der Kinderschutzbund Hennef veranstaltete einen Tag der offenen Tür mit anschließendem interkulturellen Fest. Die sehr engagierten Ehrenamtlichen hatten ein buntes Programm mit Speisen und Getränken aus aller Welt vorbereitet. Der stellvertretende Bürgermeister, Herr Thomas Wallau, begrüßte alle Teilnehmenden und betonte die wichtige Rolle des Ehrenamtes.
Beim internationalen Buffet, zu dem Mütter und Ehrenamtliche beigetragen hatten, wurde in vielen Sprachen - auf Arabisch, Kurdisch, Ukrainisch und Russisch - "Guten Appetit" gewünscht und anschließend in angeregten Gesprächen gemeinsam gegessen. Auch für die Kinder gab es viele Aktivitäten und Spiele: Sie konnten an einem Tisch im Garten gemeinsam ihre Wünsche malen, andere Sprachen kennen lernen oder sich von den Freiwilligen mit Masken und Tiergesichtern schminken lassen. So waren die Kinder auch auf bunte und vielfältige Weise unterwegs.
Zum Buch „Vom kleinem Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat“ fand außerdem auf Arabisch, Ukrainisch und Deutsch ein Bilderbuchkino statt. Die vielen Lacher und der Spaß, den die Kinder bei dieser Aktion hatten, lassen vermuten, dass sie das Bilderbuchkino nicht so schnell vergessen werden.