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Kommunales Integrationszentrum

Start des Modellprojektes "Guter Lebensabend NRW"

Der Rhein-Sieg-Kreis ist, wie 20 weitere Kommunen, dem Projektaufruf des Landes NRW gefolgt und hat sich zusammen mit dem Caritasverband Rhein-Sieg e.V. zum Ziel gesetzt die Partizipation von Seniorinnen und Senioren mit Einwanderungsgeschichte am medizinischen Regelsystem zu verbessern.

Logo Guter Lebensabend NRW

Rund 128.000 Menschen über 65 Jahre leben im Rhein-Sieg-Kreis. Bei einer Gesamtbevölkerung von ungefähr 600.000 Personen stellt dies einen Anteil von gut 21% dar. Der Bevölkerungsanteil mit Pflegebedarf wird, wie in ganz Nordrhein-Westfalen, stetig steigen. Nach Hochrechnungen von IT.NRW ist im Rhein-Sieg-Kreis bis 2040, unter Berücksichtigung eines Bevölkerungszuwachses von 6%, sogar mit einem Anstieg der Bevölkerungszahl mit Pflegebedarf bis knapp 77% zu rechnen. Nicht ohne Grund geht die Pflegeplanung des Rhein-Sieg-Kreises aus dem Jahr 2019 davon aus, "dass sich die Versorgungsstrukturen in vielen Bereichen grundlegend ändern müssen". 

Bei der Betrachtung der Versorgung von Seniorinnen und Senioren wird deutlich, dass es sich um eine heterogene Gruppe mit unterschiedlichen Bedarfen handelt. Mit dem allgemeinen Anstieg der Zahl Pflegebedürftiger geht auch ein Anstieg der Zahl pflegebedürftiger Personen mit Einwanderungsgeschichte einher. Ein wachsender Bevölkerungsanteil, der nach dem Ministeriums für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen sowohl spezifisch belastet, als auch mit Zugangsbarrieren zum medizinischen Regelsystem konfrontiert ist. Auch im Rhein-Sieg-Kreis zeigt sich, dass Seniorinnen und Senioren mit Einwanderungsgeschichte Angebote der Altenhilfe und Altenpflege nicht im gleichen Maße in Anspruch nehmen, wie Seniorinnen und Senioren der Mehrheitsgesellschaft.

Laut einer Befragungen von Anbietern ambulanter und stationärer Einrichtungen und Dienste durch das Kreissozialamt des Rhein-Sieg-Kreises von 2018 besteht insbesondere in der ambulanten Versorgung ein Bedarf an Angeboten für Pflegebedürftige mit Einwanderungsgeschichte. 

Als Modellkommune innerhalb es Projektes „Guter Lebensabend NRW – Kultursensible Altenhilfe und Altenpflege für Seniorinnen und Senioren mit Einwanderungsgeschichte“ hat der Rhein-Sieg-Kreis gemeinsam mit dem Caritasverband Rhein-Sieg e.V. nun bis Ende 2022 die Möglichkeit durch die Landesförderung die Partizipation von Seniorinnen und Senioren mit Einwanderungsgeschichte am medizinischen Regelsystem kreisweit zu verbessern. Das Projekt soll sowohl die Versorgungsstrukturen für Menschen mit Einwanderungsgeschichte erreichbar machen, Anbietende ambulanter und stationärer Einrichtungen und Dienste in ihrer Arbeit z.B. durch Schulungen im Bereich Interkulturelle Öffnung unterstützen, als auch Menschen mit viel Lebenserfahrung über Gesundheitsprävention und Pflegeangebote informieren sowie deren soziales Umfeld z.B. durch den Zugang zu Sprachmittlungen entlasten. Ziel des Projektes ist, dass Zugangsbarrieren zu Altenhilfe und Altenpflege erkannt und abgebaut werden, sodass Seniorinnen und Senioren mit Einwanderungsgeschichte den medizinischen Regelbedarf in gleichem Maße in Anspruch nehmen können, wie Seniorinnen und Senioren der Mehrheitsgesellschaft. 

Das Projektteam aus drei kultursensiblen Seniorenberaterinnen des Caritasverbandes Rhein-Sieg e.V. und des Kommunalen Integrationszentrums hat nun seine Arbeit begonnen. Zur Umsetzung des Projektes sollen Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen, der kommunalen Seniorenvertretungen, die entsprechenden Ämter des Rhein-Sieg-Kreises, Vertreterinnen und Vertreter der freien Wohlfahrtspflege, der Migrantenorganisationen, der örtlichen Integrationsräte, ehrenamtliche Initiativen und Träger der Integrationsarbeit, Anbieter von Pflegediensten und Pflegeeinrichtungen, Krankenkassen und die Politik eingebunden werden. Unterstützt wird das Team durch eine im Modellprojekt vorgesehene wissenschaftliche Begleitung, die sowohl das Institut für Gerontologische Forschung e.V. als auch Univation - Institut für Evaluation Dr. Beywl & Associates GmbH übernimmt. NRW-weit besteht im Rahmen des Projektes zudem die Möglichkeit mit den anderen Modellkommunen Erfahrungen zur Umsetzung des Projektes auszutauschen.

Das Projektteam freut sich über den Projektstart und auf die kommende Zusammenarbeit.

Kontakt im Kommunalen Integrationszentrum des Rhein-Sieg-Kreises
Nora Zeigert
Tel.: 02241 13-3986
Mobil: 0170 5045395
E-Mail: nora.zeigertrhein-sieg-kreisde