Am 22. September 2024 fand in Wachtberg am Köllenhof die Auftaktveranstaltung zur Interkulturellen Woche (IKW) statt, die zahlreiche Menschen aus verschiedenen Bereichen der Gesellschaft zusammenbrachte. Zu den Gästen zählten der Beigeordnete der Stadt, die Stellvertretung des Sachgebietsleiters für Asylangelegenheiten, viele Ehrenamtliche, Sozialarbeiterinnen, die Case-Managerin, sowie zahlreiche Angestellte, Geflüchtete, Menschen mit Migrationshintergrund und Einheimische. 

Die Veranstaltung wurde feierlich durch eine Eröffnungsrede des Beigeordneten und der örtlichen Pfarrer eröffnet, die die Bedeutung der Interkulturellen Woche und das Miteinander in einer vielfältigen Gesellschaft hervorhoben. Die Reden setzten den passenden Ton für den Abend und verdeutlichten den Wunsch nach einer starken Gemeinschaft und gegenseitigem Respekt. 

Im Anschluss folgte ein Grillfest mit einem großen Buffet, das reichlich Gelegenheit zum Austausch und Miteinander bot. Für die musikalische Untermalung sorgte das Kultürklingelorchester, dessen Konzert den gesamten Abend über für eine ausgelassene Stimmung sorgte. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, zu der stimmungsvollen Musik zu tanzen und die fröhliche Atmosphäre zu genießen. 

Die Auftaktveranstaltung, die von 17 bis 20 Uhr dauerte, war geprägt von einem lebhaften Miteinander, bei dem Menschen unterschiedlichster Herkunft und Hintergründe in einer offenen und herzlichen Atmosphäre zusammenkamen.

Insgesamt war die Eröffnungsveranstaltung zur Interkulturellen Woche ein großer Erfolg und sorgte für viele glückliche Gesichter und eine positive Stimmung. Der Abend war nicht nur ein gelungenes Fest, sondern auch ein starkes Zeichen für ein harmonisches Zusammenleben und die erfolgreiche Integration vor Ort.

Die Lesung fand im kleinen Kreis bei Kerzenlicht und köstlichem Wein in der Weinschmiede statt. Auch wenn der Autor sein Werk als Sachbuch bezeichnet, das Thema „Trauma im Zusammenhang mit Arbeitsmigration“, haben die beiden Passagen einen sehr persönlichen Einblick in sein Leben gegeben und das Publikum war sichtlich berührt. Nachdem der Autor zwei Passagen gelesen hatte, wurde für die Diskussion geöffnet. Die Diskussion war sehr lebendig, sowohl durch Berichte von (Arbeits)Migranten und Migrantinnen erster/zweiter/ dritter Generation als auch von Eindrücken von Menschen, die beruflich im Kontext Migration arbeiten, geprägt.  Unterstützung, vor allem psychologischer Art, sei auch heutzutage im Kontext der Geflüchtetenarbeit unabdingbar und müsse ausgebaut werden. Das Entsetzen darüber, dass die Unterstützung nicht ausgebaut, sondern die Gelder gekürzt werden, war im Publikum groß.

Am Dienstagabend, den 24.09.2024 fand die zweite sogenannte „Living Library – an Biografien lernen“ in den schönen Räumlichkeiten des Katholisch-Sozialen Instituts am Michaelberg in Siegburg statt. Bei einer Living Library (Lebendige Bibliothek) lernen die Teilnehmenden in einer kleinen Gruppe Menschen kennen, die bereit sind einen Teil ihrer (Lebens- und/oder Einwanderungs-) Geschichte mit ihnen zu teilen und Fragen zu beantworten. Unter dem Titel „unjudge someone“ geht es darum, die eigenen Vorurteile und Vorstellungen, die jede/r von uns hat, abzubauen und infrage zu stellen. Insgesamt waren neun Menschen bereit, als „Lebendige Bücher“ ihre persönliche Geschichte in kleinen Gruppen zu erzählen. Hierbei reichten die Themen von Erfahrungen mit sexueller Übergriffigkeit, dem Leben als katholischer Pater in einer Kommunität, verschiedenen Einwanderungs- und Fluchtgeschichten bis hin zu Polyamorie und Transidentität. Das Ganze fand in entspannter Atmosphäre bei guter Aussicht und einem kleinen Buffet statt. Vielen Dank an alle Erzählenden und Hörenden sowie an das KSI für die gute Kooperation. 

Am 24. September fand in der Zentrale des Jobcenters Rhein-Sieg eine erfolgreiche Austauschrunde zum Projektthema „Integrationsbegleiter:innen - Raum für neue Wege zur Kita und OGS“ statt. Dieses Projekt unterstützt Kitas und OGS in Zeiten des Fachkräftemangels und fördert die Integration von Frauen mit Flucht- und/oder Migrationshintergrund in den Arbeitsmarkt und die Gesellschaft. „Integrationsbegleiter:innen in Kitas und OGS“ wird vom Jobcenter Rhein-Sieg finanziert, während die AWO OWL als Projekträger fungiert und die Schulungen vom Bildungsträger BBQ Niederlassung Bonn durchgeführt werden. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter: Jobcenter Rhein-Sieg - Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt (BCA).

Die wertvollen Beiträge der eingeladenen Expert:innen, darunter Vertreter:innen des Landesjugendamtes, der AWO OWL, der Elterninitiative Murkel e.V., dem Bildungsträger BBQ und des Jobcenters Rhein-Sieg, bereicherten die Podiumsdiskussion. Besonders beeindruckend war der Beitrag einer ukrainischen Projektbenefizientin, die sowohl über die theoretischen als auch praktischen Aspekte ihrer bereits erfolgreichen absolvierten 8-monatigen Schulung berichtete und ihre ersten Erfahrungen als Integrationsbegleiterin in einer OGS im Kreis teilte. 

Die Veranstaltung bot eine hervorragende Plattform für den Austausch und die gemeinsame Entwicklung nachhaltiger Lösungen zur Integration und Beschäftigung von Integrationsbegleiterinnen in Kitas und OGS. In einer sehr angenehmen Atmosphäre nutzten die Teilnehmenden die Gelegenheit, Netzwerksynergien zu aktivieren und wichtige Impulse für die Zukunft zu gewinnen. Das Projekt hat bereits zwei erfolgreiche Durchgänge absolviert, und aktuell wird ein dritter Durchgang durchgeführt.

Gleich nach dem Öffnen der Stadtbücherei Siegburg fanden sich am 25.September viele gespannte Kitakinder und ihre Betreuerinnen in der Kinderbibliothek ein, um ein mehrsprachiges Bilderbuchkino zu erleben. 

Im Rahmen der Interkulturellen Woche lud das Kommunale Integrationszentrum die Kindheitspädagogin Nadiye Yuvarlak ein, aus dem zauberhaften Kinderbuch „Der Berg“ (von Rebecca Gugger) in mehreren Sprachen vorzulesen. Sie blieb dabei stets mit den Kindern intensiv im Gespräch und die Kinder begleiteten sie mit den verschiedenen Tieren gemeinsam auf den Berg, von dem jedes eine andere Vorstellung hat. Denn in dieser Geschichte geht es über unterschiedliche Wahrnehmungen und den Blick über den Tellerrand hinaus.

Anschließend stellten die Kinder sich individuell kleine Duftsäckchen zusammen oder malten ihren eigenen Berg an. Für die angenehme Atmosphäre sorgten die wunderbaren Räumlichkeiten der Kinderbibliothek. Großer Dank gilt hier dem Team der Stadtbücherei, welches diese Vorlese-Aktion engagiert unterstützt hat.

Im Rahmen des Workshops „Stammtischparolen - Argumentieren mit Zivilcourage“ haben Menschen unterschiedlicher Altersgruppen, Nationalitäten und Hintergründe daran teilgenommen, um Strategien und Methoden zu erlernen, wie man mit Stammtischparolen und diskriminierenden Aussagen im Alltag umgehen kann. Ziel des Workshops war es, den Teilnehmenden das notwendige Rüstzeug mitzugeben, um in solchen Situationen couragiert und sicher zu handeln.

Zu Beginn stand die Frage im Raum: Wer reagiert eigentlich, wenn man mit Stammtischparolen konfrontiert wird – sei es bei sich selbst oder bei anderen, zum Beispiel in der Bahn? Zudem wurde thematisiert, was man in solchen Momenten tun sollte und welche Verhaltensweisen sich bewährt haben. Der Workshop vermittelte verschiedene Ansätze, die es ermöglichen, unangemessene Aussagen nicht einfach hinzunehmen, sondern aktiv und mit Zivilcourage zu begegnen.

Ein zentraler Bestandteil des Workshops war das gemeinsame Ansehen eines Kurzfilms. Dieser zeigte eine Situation, in der ein Hetzer durch eine couragierte Person in die Schranken gewiesen wurde. Anhand dieser Szene konnten die Teilnehmenden anschaulich nachvollziehen, welche Strategien und Methoden die couragierte Person anwandte, um dem Hetzer argumentativ entgegenzutreten. Gleichzeitig wurde verdeutlicht, welche Merkmale einen Hetzer ausmachen und wie man sich in solchen Situationen behaupten kann. In einem weiteren Schritt führten die Teilnehmenden Rollenspiele durch, in denen sie verschiedene Rollen übernahmen: Die eines Hetzers, die einer couragierten Person und die eines neutralen Beobachters. Dabei wählten sie typische Stammtischparolen aus, um diese dann in den Rollenspielen zu behandeln. Dies ermöglichte es den Teilnehmenden, die theoretisch vermittelten Strategien und Methoden praktisch zu erproben und ihre Wirkung zu beobachten.

Zum Abschluss des Workshops reflektierten die Teilnehmenden ihre Erfahrungen als Beobachter sowie ihre eigenen Reaktionen während der Rollenspiele. Gemeinsam wurde darüber gesprochen, welche Erkenntnisse sie daraus gewinnen konnten und wie sie diese beim nächsten Mal anwenden möchten, wenn sie in der Realität ähnlichen Situationen oder Hetzern begegnen. Der Workshop bot nicht nur wertvolle theoretische Grundlagen, sondern auch praxisnahe Übungen, die das Selbstbewusstsein und die Handlungsfähigkeit der Teilnehmenden im Umgang mit Stammtischparolen stärkte.

Der Schulalltag ist bunt. Tagtäglich erleben wir dabei sehr viel Bereicherndes, doch es kommt auch immer wieder zu herausfordernden Situationen, in denen ein Handeln gefragt ist, aber die Sachlage komplex ist. 

Zur Veranstaltung „Rassismus im Schulalltag“ in der Europaschule Troisdorf haben sich 30 Personen angemeldet.  Der erste Referent Alim Khaliq war inhaltlich gut, mitreißend und hat kurzweilig vorgetragen, indem er autobiografische Inhalte hat einfließen lassen. 

Die Veranstaltung bot außerdem einen Raum für einen guten Austausch dank der Übungen in unterschiedlichen Rollen, welche von beiden Pädagoginnen des Forumtheater inszene e.V. angeleitet wurden. 

Seitens der anwesenden Lehrkräfte gab es positive Rückmeldungen.

Am 26. September war ich beim ersten interkulturellen Stadtteilspaziergang in Oberlar dabei – und es war wirklich eine tolle Erfahrung! Rund 35 Menschen haben sich zusammengefunden, um die Vielfalt und das Miteinander im Stadtteil zu erleben. Der Rundgang führte unter dem Motto „Neue Räume“ zu verschiedenen Stationen, unterstützt von der AWO, der Kirche, der Islamischen Union und dem Integrationsrat.

Zuerst gab es bei der AWO einen historischen Überblick über den Stadtteil. An der Landgrafenstraße hörten wir von der Kappeskolonie und der besonderen Weihnachtsdekoration in der Adventszeit. Weiter ging es zur Kirche Heilige Familie, wo uns soziale Projekte wie „Mahlzeit plus“ und „Cafe International“ vorgestellt wurden. Besonders interessant war die Arbeit an der Barrierefreiheit der Kirche.

Die letzte Station war die Oberlarer Moschee, wo wir viel über ihre Geschichte und Troisdorfs Rolle als erste Stadt, die Migranten politische Rechte einräumte, erfuhren. Der Spaziergang endete mit türkischem Tee, leckeren Süßigkeiten und der Möglichkeit sich auszutauschen.

Der Spaziergang war eine super Gelegenheit, mehr über die verschiedenen Kulturen und sozialen Projekte im Stadtteil zu erfahren und wie wichtig solche interkulturellen Begegnungen sind. Es hat auf jeden Fall Lust gemacht, bei weiteren ähnlichen Events dabei zu sein!

Die Eröffnung der Ausstellung „Heimatklänge“ war ein lebendiges Ereignis, das zahlreiche Kinder, Eltern sowie Vertreter:innen der Caritas Rhein-Sieg, dem Stadtteilbüro Bornheim, den Jugendmigrationsdiensten und dem Kommunalen Integrationszentrum anzog. Auch die Musikpädagog:innen und der Fotograf, ohne die das Projekt nicht möglich gewesen wäre, waren anwesend. 

Nach der offiziellen Eröffnung präsentierten die Kinder gemeinsam mit den Projektverantwortlichen die Ergebnisse ihrer mehrwöchigen Arbeit. Die beeindruckenden Bilder und die von den Musikpädagog:innen erzeugten Klänge, die auf vielfältige Weise – durch Instrumente, Alltagsgegenstände und Naturmaterialien – kreiert wurden, luden die Anwesenden ein, in die Gefühle und Emotionen der Kinder einzutauchen und deren Vorstellungen von Heimat kreativ zu erleben. Zitate der Kinder, die neben den Bildern ausgehängt waren, ergänzten die Ausstellung und zeigten, wie sie ihre Heimat fühlen und in eigenen Worten beschreiben können. Diese harmonische Kombination aus Bild, Klang und Wort schuf eine heimatliche, magische Atmosphäre.

Im Anschluss gab es ein kleines Buffet, bei dem die Teilnehmenden die Gelegenheit hatten, sich über das Projekt und dessen Verlauf auszutauschen.

Trotz weniger Besucher hat der Verein Check It eine gemütliche Atmosphäre geschaffen. Die Beratungsstelle für Sexualität und Gesundheit hat sich mit dem Thema Queerness und Musik beschäftigt, mit einem besonderen Fokus auf den Eurovision Song Contest, wobei Musik als Mittel für Resilienz und Toleranz betrachtet wird.

Die Sexualpädagogin und Fachberaterin Frau Marie-Christina Kröll hat die Gäste herzlich empfangen und in persönlichen Gesprächen über die verschiedenen Projekte berichtet. Sie ist oft in verschiedenen pädagogischen Einrichtungen und mit Jugendgruppen unterwegs und bietet Workshops zu Themen wie Liebe, Beziehungen, Sexualität, Verhütung, HIV/Sexuell übertragbare Infektionen und vielem mehr an.

Der Begegnungsabend in der Kirche in Sankt Augustin-Hangelar brachte Menschen unterschiedlicher Hintergründe zusammen – darunter Geflüchtete aus der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) sowie Personen, die in diesem Bereich tätig sind. Ein Konzert, das für eine entspannte und feierliche Atmosphäre sorgte begleitete den Abend. Darüber hinaus fanden Lesungen statt, die thematisch tiefgreifende Themen wie Liebe, Identität und Kultur behandelten. Ein Gedicht wurde aus dem Türkischen ins Deutsche übersetzt, gefolgt von einer weiteren Lesung, die ebenfalls stark auf das Thema Identität einging. Der Begegnungsabend bot eine wertvolle Gelegenheit, Brücken zwischen verschiedenen Lebenswelten zu bauen. Musik und Literatur dienten dabei als gemeinsame Sprache und schufen einen Raum des Austauschs und der Verbundenheit.

Die Finissage am vergangenen Freitag hinterließ einen bleibenden Eindruck, da Menschen aus unterschiedlichen Bereichen zusammenkamen – sowohl Bewohner der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE), geflüchtete Menschen als auch Personen, die in diesem Bereich arbeiten. Gemeinsam betrachteten sie die ausgestellten Kunstwerke und Fotografien, die von den geflüchteten Menschen aus der ZUE erstellt worden waren. Die Fotografien zeigten öffentliche Bereiche von Sankt Augustin und entstanden im Rahmen eines besonderen Projekts. Zuvor hatten die Teilnehmenden eine Einführung in die Grundlagen der Fotografie von einem professionellen Fotografen erhalten. Nach dieser Schulung zogen sie in Gruppen los, um ihre Eindrücke festzuhalten, wie uns Frau Kreide Damani von der ZUE berichtete. Die dabei entstandenen Fotos wurden anschließend auf Leinwände gedruckt und auf Staffeleien ausgestellt. Nach der Ausstellungseröffnung wurde ein Buffet eröffnet, und die Gäste konnten währenddessen ein Konzert genießen, das zur feierlichen Atmosphäre beitrug. Im weiteren Verlauf des Abends gab es zudem Lesungen, die thematisch sehr berührend waren. Ein Gedicht wurde aus dem Türkischen ins Deutsche übersetzt, gefolgt von einer weiteren Lesung, die sich mit den Themen Identität, Liebe, Kultur und weiteren Aspekten des menschlichen Daseins auseinandersetzte. Die Finissage bot eine wertvolle Gelegenheit für Austausch und Begegnung in einer harmonischen und kreativen Atmosphäre, bei der Kunst und Kultur als verbindende Elemente im Mittelpunkt standen.