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Natur und Energie

Naturschutzgebiet Rodderberg - Einzigartig in Mitteleuropa

Südlich von Bonn liegt in der Gemeinde Wachtberg das Naturschutzgebiet Rodderberg. Durch die Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz geteilt, gehören zweidrittel der 73,25 Hektar großen geschützten Fläche zu Nordrhein-Westfalen. Der Rodderberg ist das Überbleibsel eines Vulkans, der vor rund 26.000 Jahren zum letzten Mal ausbrach. Der überwiegend mit Grünland bedeckte Krater hat einen Durchmesser von 800 m und ist ein beliebtes Ziel von Erholungssuchenden.

Auf dem Rodderberg

Der Rodderberg stellt eine geologische Besonderheit dar, da es seinerzeit lediglich in der Eifel Vulkane gab. Nur 500 Meter liegen zwischen ihm und dem Basaltkegel des Rolandbogens, der aus einem früheren Zeitalter des Vulkanismus stammt. Diese enge Verzahnung von vulkanischen Gesteinen aus verschiedenen Perioden ist einzigartig in Mitteleuropa.

Wärmeinsel am Fuße des Rheins

Flügelginster

Auf seinen im Rheinland ansonsten kaum vorkommenden Tuffflächen findet man Pflanzen, die woanders seltener wachsen. Denn durch die Nähe zum Rhein und den dadurch höheren Durchschnittstemperaturen sowie der guten Wärmespeicherung des Bodens wurde der Rodderberg zu einer wahren Wärmeinsel. Hier wächst und gedeiht der eher unscheinbare Nelkenhalfer und der zur Blütezeit im Mai und Juni ins Auge fallende Flügelginster.

Insbesondere am Kraterrand haben sich Pflanzen angesiedelt, die eigentlich in den warmen Gebieten Süd- und Südosteuropas beheimatet sind. Mit ihren zahlreichen Blüten locken sie neben Insekten auch verschiedene Schmetterlingsarten wie Schwalbenschwanz, Rotwidderchen und Wolfsmilchschwärmer an. Die reichhaltige Auswahl an Krabbel-, Kriech- und Flattertieren ist auch ein Paradies für die vielen hier lebenden Vögel. Goldammern, Gartengrasmücken und Heckenbraunellen zwitschern mit anderen Singvögeln um die Wette.

In früheren Zeiten wurde Tuffstein am Rodderberg abgebaut. Seit vielen Jahren wird das Naturschutzgebiet schon landwirtschaftlich genutzt. Ackerbau und Schafweide führten zu einem Rückgang des Buchenwaldes und ließen Triften und den so charakteristischen Halbtrockenrasen entstehen. Auch heute noch werden Schafe zur Pflege der seltenen Biotope eingesetzt. Weiden und Wiesen beherrschen das wunderschöne Bild.

Jeder ist gefordert, unsere Natur zu schützen

Wie in vielen Naturschutzgebieten im Rhein-Sieg-Kreis gibt es auch am Rodderberg immer wieder Probleme mit Besuchern, die sich nicht an die gängigen Regeln halten. Regeln, die jedem bewusst sein sollten. Dazu zählt, immer auf den Wegen zu bleiben, keine Absperrungen zu übertreten, seinen Hund an der Leine zu lassen und natürlich keinen Müll oder Hundekothaufen zu hinterlassen.

Denn nur wenn alle Besucherinnen und Besucher die im Naturschutzgebiet geltenden Regeln einhalten und sich dort vorsichtig, achtsam und umsichtig verhalten, können wir unsere vielfältigen Landschaften auch für kommende Generationen bewahren.

Beweidung am Rodderberg

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