Rhein-Sieg-Kreis (an) – Etwa 130 Kinder und Jugendliche haben im vergangenen Jahr bei insgesamt 8 Graffiti-Projekten mit dem Namen „Spray Days“ mitgemacht und kreative Kunstwerke geschaffen. Der Rhein-Sieg-Kreis hatte die Workshops gemeinsam mit örtlichen Trägern im linksrheinischen organisiert und durchgeführt, beteiligt waren teilweise auch bekannte Graffiti-Künstler aus der Region.
„Mit den Spray Days haben wir als Partner unsere Stärken gezeigt: Kooperationen zwischen mehreren Akteuren, Engagement, gemeinsam Kreativität zu entfalten und Kontakte zwischen Jugendlichen und jungen Geflüchteten zu knüpfen“, sagt Natascha Hirsch aus dem Jugendamt des Rhein-Sieg-Kreises. „Die Freude und Ausdruckskraft der beteiligten Jugendlichen an ihren Projekten mitzuerleben war das größte Geschenk der Spray Days in 2024!“
Den Beginn machte am 27. Juni ein „Spray Day“ in der Hans-Dietrich-Genscher-Schule in Wachtberg in Kooperation mit dem Villiper Jugendhaus. Etwa 12 Schülerinnen und Schüler der Klassen 7 bis 9 trafen sich in der Schule und sprühten ein „Willkommen“ an den Eingangsbereich. Damit wollten die Teilnehmenden ein weltoffenes Schulklima fördern.
Im Pössemer Jugendtreff in Wachtberg-Werthhoven kamen am 3. Juli rund 18 Kinder und Jugendliche zusammen, um den Treff mit Blumen zu verzieren. Hier kamen vor allem verschiedenfarbige Filzstifte zum Einsatz. In einem zweiten Workshop entstand ein Wandmotiv im Jugendraum des Treffs.
Zwei Tage lang, am 4. und 5. September, leiteten die Graffiti-Künstler Eugen Schramm und Niklas Büchel etwa 22 Jugendliche in Wachtberg-Fritzdorf an, ein Gemeinschaftswerk mit dem Schriftzug „Friends“ für die dortige Flüchtlingsunterkunft zu sprühen. In Kooperation mit dem „Jugendtreff Fritzdorf“ unter der Leitung von Patricia Kammer wurde zudem der Eingangsbereich des Jugendtreffs mit einem selbstgestalteten Motiv verschönert.
Einen Tag später, am 6. September, ging es nach Alfter-Witterschlick zu einer alten Beton-Bushaltestelle, die von vielen Jugendlichen als „informeller“ Treffpunkt genutzt wird. Etwa 20 Teilnehmende aus Witterschlick und Volmershoven gestalteten den Unterstand neu. Daran beteiligt waren auch die Leitungen der offenen Jugendtreffs in Alfter, das Jugendmobil sowie die Alfterer Integrationsbeauftragte Alexia Xiromeriti.
Ende September 2024, am 25.09., zogen die „Spray Days“ nach Swisttal. Gemeinsam mit den Graffiti-Künstlern Eugen Schramm, Niklas Büchel und Sebastian Hauser sowie der Integrationsbeauftragten der Gemeinde Swisttal, Dr. Barbara Gunst-Assimenios, verschönerten rund 20 Kinder und Jugendliche eine Autobahnbrücke, die zuvor mit zahlreichen Schmierereien verunstaltet war.
Zum Jahresausklang gab es zwei „Spray Days“-Termine im Villiper Jugendhaus in Wachtberg-Villip in Kooperation mit der Hans-Dietrich-Genscher-Schule: Am 30. Oktober nahmen 22 Schülerinnen und Schüler der Klasse 8c unter dem Motto „Jede Jeck is anders“ an einem Graffiti-Workshop für Offenheit und Toleranz in Bezug auf Geschlechtervielfalt und Vielfalt allgemein teil. „Kinderrechte sichtbar machen“ war das Motto eines Workshops am 20. November, ebenfalls in Kooperation mit der Hans-Dietrich-Genscher-Schule. Hier waren 15 Schülerinnen und Schüler beteiligt. Als weiterführendes Projekt ist eine Wanderausstellung mit einer mobilen Ausstellungswand an unterschiedlichen Standorten geplant.
Die Graffiti-Projekte „Spray Days“ fanden im Rahmen des Landesprogramms „Gemeinsam MehrWert – Vielfältige Arbeit mit jungen geflüchteten Menschen“ statt. Finanzielle Förderung kam vom Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen und über den Landschaftsverband Rheinland (LVR). Die Jugendpflege im Jugendamt des Rhein-Sieg-Kreises übernahm dabei die Koordinierung mit den örtlichen Trägern und leitete einige der Aktionen vor Ort.
24.01.2025/035