Rhein-Sieg-Kreis (an) – In Ruanda wurden 1994 innerhalb von hundert Tagen etwa eine Million Menschen der Tutsi-Minderheit durch Angehörige der Hutu-Mehrheit ermordet. Der Genozid hat eine sich über Jahrzehnte hinziehende komplexe Vorgeschichte, die bis in die deutsche und belgische Kolonialzeit zurückreicht.
Ausgelöst wurde der Völkermord am Abend des 6. April 1994 durch die Ermordung des Präsidenten Juvénal Habyarimana und seines burundischen Amtskollegen Cyprien Ntaryamira, die beide der Bevölkerungsgruppe der Hutu angehörten. Wer dafür verantwortlich war, ist bis heute ungeklärt.
Vom 23. April bis 4. Mai 2025 reiste eine Delegation des Arbeitskreises der NS-Gedenkstätten und Erinnerungsorte NRW nach Ruanda, um sich intensiv mit der ruandischen Erinnerungskultur und den Gedenkstätten des Genozids von 1994 vertraut zu machen. Auch die „Gedenkstätte Landjuden an der Sieg“ war bei dieser Reise vertreten.
Darüber informiert am Sonntag, 31. August 2025, von 14:45 Uhr bis 16:15 Uhr die Referentin Saskia Klemp M.A. in der Gedenkstätte „Landjuden an der Sieg“, Bergstr. 9, in 51570 Windeck-Rosbach.
Der Vortrag dient der Vermittlung der Ergebnisse des deutsch-ruandischen Austausches. Dieser fand nicht nur an den vielen Gedenkorten des Völkermords statt, sondern vollzog sich in intensiven Gesprächen mit Vertreterinnen und Vertretern von Ministerien, NGOs, Universitäten, Ausbildungsstätten und Schulen. Viele Zeitzeuginnen und Zeitzeugen berichteten über ihr Erleben und Überleben, über den Verlust ihrer Familien und Freunde und vor allem über das Weiterleben nach den grauenhaften Ereignissen von 1994.
Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht nötig.
24.07.2025/236