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Rhein-Sieg aktuell

ADFC-Fahrradklimatest 2024: Aufwärtstrend im Kreis fortgesetzt

Stellenweise merkliche Fortschritte, andernorts Stagnation

Rhein-Sieg-Kreis (ps) – Der seit 2018 währende Aufwärtstrend beim Fahrradklima im Rhein-Sieg-Kreis konnte auch beim aktuellen Fahrradklimatest im Wesentlichen fortgesetzt werden: Während in Kommunen wie Hennef, Alfter, Rheinbach und Eitorf das Fahrradklima zum Teil sehr deutlich verbessert bewertet wurde, tritt das Fahrradklima in zahlreichen anderen Kommunen weiterhin auf der Stelle. Dies ergibt sich aus dem ADFC-Fahrradklima-Test 2024, einer bundesweiten Befragung von Radfahrenden, deren Ergebnisse nun vorliegen.

Die Befragung wird alle zwei Jahre durch den ADFC mit Unterstützung des Bundesverkehrsministeriums durchgeführt. Im Gegensatz zur kürzlich vorgestellten repräsentativen Untersuchung „Mobilität in Deutschland 2023 (MID)“durch infas Institut handelt es sich beim Fahrradklimatest um eine nicht-repräsentative Online-Befragung.

Bei der jüngsten Befragung im Herbst 2024 haben bundesweit 213.000 Personen am ADFC-Fahrradlima-Test teilgenommen; davon kommen 2.350 Personen aus dem Rhein-Sieg-Kreis. Das ist etwas weniger als im Jahr 2022, als 2.513 Personen teilnahmen. Erneut ist für alle 19 kreisangehörigen Kommunen eine ausreichende Anzahl an beantworteten Fragebögen eingegangen, so dass eine Auswertung möglich war. Die höchste Beteiligung gab es in Bad Honnef mit 223 Interviews und die geringste Beteiligung in Eitorf mit 61 Interviews.

Die Durchschnittsbewertung im Rhein-Sieg-Kreis ist nun 3,8 auf einer Schulnoten-Skala von 1 bis 6 und ist damit gegenüber 2022 (3,9) erneut leicht verbessert. Besonders erfreulich: Meckenheim ist nicht nur mit der Note 2,7 weiterhin die mit Abstand am besten bewertete Kommune des Kreises, sondern liegt auch in der Größenklasse 20.000 bis 50.000 Einwohnerinnen und Einwohner bundesweit wieder auf dem 2. Platz. Meckenheim punktet in allen Bereichen und profitiert insbesondere von seiner systematischen Radverkehrsförderung, in der das Fahrrad als gleichwertiges Verkehrsmittel anerkannt und schon immer mitgedacht wurde. Die Nachbarstadt Rheinbach konnte ihre Bewertung von 4,3 auf 3,8 verbessern und gehört damit bundesweit zu den Städten, die im Vergleich zu vorherigen Befragung am meisten aufholen konnten.

„Insgesamt geht es erneut in die richtige Richtung. Dabei sehen wir einige bemerkenswerte Fortschritte, aber eben leider auch sehr viel Stagnation“, fassen Peter Lorscheid und Georg Wilmers, verkehrspolitische Sprecher des ADFC für den Rhein-Sieg-Kreis, das Befragungsergebnis zusammen. „Dabei sieht man sehr deutlich, dass für die Kommunen, in denen konkrete Maßnahmen umgesetzt werden, auch die Bewertungen durch die Befragten besser ausfallen. Zu nennen sind hier zum Beispiel das Radverkehrsnetz und die Einrichtung von Fahrradstraßen in Rheinbach sowie die Eröffnung von Radpendlerrouten und das Bauvorhaben einer neuen Radstation in Hennef.“

Die auffälligste Benotung im Rhein-Sieg-Kreis ist wie schon 2022 das Fahrradmietsystem, das sich von 3,1 auf 2,9 noch etwas verbessert hat und damit um 1,6 Noten besser ausfällt als im Bundesdurchschnitt. Dr. André Berbuir, Stabsstellenleiter Verkehr und Mobilität beim Rhein-Sieg-Kreis, freut sich über diese konkrete positive Rückmeldung zum Fahrradmietsystem und zum Aufwärtstrend im Rhein-Sieg-Kreis allgemein. „Neben dem Fahrradmietsystem kümmert sich der Rhein-Sieg-Kreis auch um die Beschilderung im Radverkehr. Bei beiden Themen sind keine aufwändigen Genehmigungsverfahren zu durchlaufen wie beispielsweise beim Neubau von Radwegen. Deshalb konnten wir hier schnell handeln und Verbesserungen erreichen.“

Während die 2022 erzielten kreisweiten Verbesserungen praktisch ausschließlich auf das Leihsystem zurückzuführen waren, können nun bei fast allen Kriterien im Kreisdurchschnitt zumindest leichte Verbesserungen festgestellt werden.

„Auch bei den für die Befragten besonders wichtigen Infrastrukturthemen, wie die Qualität der Radwege, Sicherheitsgefühl beim Radfahren oder Konflikte mit Kraftfahrzeugen, geht nur langsam voran. Leider nicht überall und in dem Tempo, das die Radfahrenden sich wünschen würden. Die leichten Fortschritte dürfen auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Infrastruktur insgesamt nach wie vor schwach bewertet wird und dass hier weiterhin sehr viel Luft nach oben vorhanden ist“, betont Peter Lorscheid. „Besonders im Rechtsrheinischen gibt es sehr viele Kommunen, wo sich in Sachen Radverkehr sehr wenig tut und die Radfahrenden zu Recht Fortschritte erwarten, die die Planungsphase hinter sich haben und konkret im Alltag erfahrbar sind“.

„Wie es anders geht, zeigt die Entwicklung in Rheinbach", so Wilmers. „Nach jahrelangen Planungen und Ankündigungen wurden in letzter Zeit viele sichtbare und mit dem Rad erfahrbare Verbesserungen für den Radverkehr umgesetzt, was sich prompt in einer deutlich besseren Bewertung beim Fahrradklimatest um über zwei Notenstufen beim Kriterium ‚Fahrradförderung in jüngster Zeit‘ niederschlägt. Eine verdiente Anerkennung für sehr gute Fortschritte."

Die Einzelergebnisse zum Fahrradklimatest 2024 befinden sich in den Anhängen.

Kontakt ADFC

Dr. Peter Lorscheid
Verkehrspolitischer Sprecher für den rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis
0152 31934955
peter.lorscheidadfc-bonnde

Dr. Georg Wilmers
Verkehrspolitischer Sprecher für den linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis
02226 13430
verkehrspolitik-rsk-lradfc-bonnde

17.06.2025/194

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