Inhalt anspringen
Rhein-Sieg aktuell

So überwintern unsere heimischen Insekten

Rhein-Sieg-Kreis (db) – Während manche Tiere wie zum Beispiel Zugvögel für den baldigen Winter in den Süden „flüchten“, bleiben andere Tiergruppen in ihrer gewohnten Umgebung. Insekten beispielsweise. Die meisten von ihnen sterben zwar zum Herbst hin ab. Sie haben aber bereits im vergangenen Frühjahr und Sommer durch Eier und Larven, die den Winter überstehen, für den Fortbestand der Art gesorgt. So überwintern die Larven von Libellen beispielsweise in Gewässern, die nicht komplett zufrieren, die Eier und Puppen etlicher Schmetterlingslarven überdauern gut geschützt im Boden oder unter Baumrinde. Viele Wildbienenarten nutzen hohle Pflanzenstängel und Insektenhotels zum Schutz vor der Kälte und Feuchtigkeit. 

„Daher sollte man im Herbst möglichst keine Wiesen mehr mähen und Stauden sowie andere markhaltige Gewächse erst im Frühjahr zurückschneiden, um die darin überwinternden Insekten zu schützen“, so Jörg Bambeck, Leiter des Amtes für Umwelt- und Naturschutz. Auch Laubhaufen sollten den Winter über im Garten bleiben dürfen, da diese ebenfalls etlichen Insekten, Amphibien und Säugetieren als Winterquartier dienen. 

Wenige unserer Insekten überstehen den Winter voll entwickelt. Hierzu zählen zum einen Schmetterlinge wie das Tagpfauenauge (Aglais io) und der Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni). Die Tiere sind zum Teil mit körpereigenem Frostschutzmittel ausgestattet und können so auch frei hängend in der Landschaft überwintern. Dafür sucht das Tagpfauenauge allerdings bevorzugt trockene, vor Regen geschützte Unterkünfte, wie hohle Baumstämme, aber auch regelmäßig die Geborgenheit menschlicher Bauwerke wie Keller, Dachstühle, Gartenschuppen oder Garagen. Trifft man auf so einen überwinternden Falter, sollte man ihn einfach dort belassen und sicherstellen, dass dieser im Frühjahr durch ein geöffnetes Fenster oder eine Tür wieder den Weg ins Freie findet.

Es kommt allerdings auch vor, dass sich einige Falter in dem Innenraum eines beheizten Raumes verfliegen. Diese Tiere sollten vorsichtig gefangen und in eine geeignetere Unterkunft umgesetzt werden, da der Falter sonst im warmen Raum seine Energiereserven zu schnell verbraucht und stirbt.

Auch Marienkäfer kann man jetzt im Herbst auf der Suche nach geeigneten Winterquartieren in zum Teil sehr großen Ansammlungen an Pflanzen oder Hauswänden finden. Sie sind auf der Suche nach Hohlräumen wie beispielsweise Mauerritzen, in denen sie frostgeschützt überwintern können. In der Nähe von Häusern fallen sie oft auch zwischen Fenstern auf. „So lange sie nicht in die Wohnung krabbeln, sollten die Tiere einfach dort belassen werden. Sie befinden sich in Winterstarre und wachen im zeitigen Frühjahr von selbst wieder auf“, sagt Jörg Bambeck. 

Noch ein Tipp: Wenn man jetzt an warmen Herbsttagen auf die wenigen verbliebenen Schmetterlinge achtet, kann man mit ein bisschen Glück den zielgerichteten Flug der Admirale gen Süden beobachten, denn diese zählen zu den wenigen heimischen Wanderfaltern, die den Winter im Süden verbringen.

23.10.2025/329

Seite teilen

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Matthias Overmann/Rhein-Sieg-Kreis
  • Matthias Overmann/Rhein-Sieg-Kreis
  • Matthias Overmann/Rhein-Sieg-Kreis

Wir verwenden auf rhein-sieg-kreis.de ausschließlich funktionale Cookies. Weitere Informationen finden Sie in der Datenschutzerklärung.