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Verwaltung / Politik

Manchmal tränenreich, aber immer schön

Monika Efferoth-Klein und Jennifer-Amanda Paprotny machen Einbürgerungen

Rund 1.300 waren es alleine in 2022. Menschen aus aller Welt, die bei uns im Rhein-Sieg-Kreis leben und die deutsche Staatsangehörigkeit beantragt haben.

Monika Efferoth-Klein und Jennifer-Amanda Paprotny kümmern sich in der Kreisverwaltung darum, dass mit den Einbürgerungen alles reibungslos läuft. Bis ein Neubürger oder eine Neubürgerin allerdings, die deutsche Nationalhymne singend, an der Einbürgerungsfeier teilnehmen kann, dauert es in der Regel ein Jahr oder mehr.

„Einen Antrag kann jede oder jeder stellen“, sagt Monika Efferoth-Klein. „Aber es gibt schon einige Voraussetzungen für eine Einbürgerung“, ergänzt Jennifer-Amanda Paprotny. Beispielsweise müssen die Bewerberinnen und Bewerber ausreichend gut Deutsch können und auch einige staatsrechtliche Kenntnisse haben – das dürfte auf der Hand liegen. Außerdem müssen sie in der Regel 8 Jahre legal in Deutschland leben, dürfen nicht vorbestraft sein und müssen ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten können. Wer besonders gut deutsch spricht oder sehr gute Noten schreibt, kann schon nach 6 Jahren den deutschen Pass bekommen.

Einmal Einbürgerung – immer Einbürgerung

Seit 1991 ist Monika Efferoth-Klein inzwischen Teil des „Teams Einbürgerung“. In der Zeit hat sie jede Menge erlebt – auch Trends: „Mitte der 90er Jahre haben wir sehr viele Spätaussiedler aus Ländern der ehemaligen UdSSR eingebürgert. Mit dem Brexit kamen die Briten und momentan sind es viele Menschen aus Syrien.“ Die Beweggründe, warum Menschen aus aller Herren Länder, die schon seit Jahren bei uns leben, dann den deutschen Pass haben wollen, sind vielfältig, sagt Jennifer-Amanda Paprotny: „Aber die meisten schätzen die Reisefreiheit, die er bringt. Und dann sind da noch die jungen Menschen, die schon in Deutschland geboren wurden – deren Leben findet hier bei uns statt, da ist der deutsche Pass nur konsequent.“ 

Ihr Job macht den beiden immensen Spaß. „Das wird nie langweilig, wir haben ja ständig mit neuen Menschen und ihren jeweiligen Geschichten zu tun“, sagt Jennifer-Amanda Paprotny. „Es ist wirklich eine sehr vielseitige Aufgabe, mir macht der Umgang mit den Menschen und ihren Schicksalen sehr viel Freude“, ergänzt Monika Efferoth-Klein.

Eines dieser vielen Schicksale hat sie noch genau vor Augen, als sie von einer jungen Frau zu erzählen beginnt: „Sie war 14 Jahre alt, als ihre Mutter in Somalia einen Schlepper beauftragt hat, das Mädchen zu ihrem Onkel in die sicheren USA zu bringen. Der Flieger ging aber nach Frankfurt am Main, wo der Mann den Teenager einfach stehen ließ. Das Mädchen dachte tatsächlich, sie sei in den USA, nun stand sie da, ganz alleine in einem fremden Land. Sie ist dann in einem Kinderheim groß geworden, hat ihre Schule und eine Ausbildung gemacht und dann haben wir sie eingebürgert“, erinnert sich Monika Efferoth-Klein lächelnd.

Zum Schluss wird gesungen

Wenn alle Unterlagen der Bewerberinnen und Bewerber geprüft und der Prozess der Einbürgerung abgeschlossen ist, dann steht die große Einbürgerungsfeier im Kreishaus an. Viele Neubürgerinnen und Neubürger kaufen sich extra neue Kleidung, weil ihnen diese Feier so wichtig ist. „Auch, wenn wir schon Leute im Blaumann dabei hatten“, lacht Monika Efferoth-Klein. Eines ist für alle gleich: zu jeder Einbürgerungsfeier gehört das gemeinsame Singen der Deutschen Nationalhymne. Und das ist dann der Zeitpunkt, wo auch beim Team Einbürgerung schon mal ein Tränchen fließt. „Das ist einfach ein so emotionaler Moment“, das schüttelt man nicht einfach ab, Job hin oder her, sagen Jennifer-Amanda Paprotny und Monika Efferoth-Klein.

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