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Verwaltung / Politik

Zwischen Sahne, Lollies und Spinnweben

„Alles ist möglich“, sagt Frank Stock. Der 50-jährige kontrolliert Betriebe, die mit Lebensmitteln arbeiten. „Wo gehobelt wird, fallen auch Späne“. Sprich: natürlich kann man immer etwas finden. Aber darum geht es nicht. „Unsere Aufgabe ist der Verbraucherschutz“, sagt er.

Lebensmittel müssen sicher und hygienisch hergestellt und verkauft werden, damit wir alle grundsätzlich unbedenklich Lebensmittel kaufen und genießen können.

Das fängt bei der Tankstelle, die belegte Brötchen verkauft, an und reicht über Supermärkte oder Restaurants bis hin zum Pflegeheim. Die verschiedenen Betriebe werden dabei auf das individuelle Risiko hin bewertet: schließlich ist es ein Unterschied, ob beispielsweise Fisch verarbeitet wird oder man „nur“ Bonbons verkauft.

Betriebe mit einem höheren Risiko, wie Pflegeheime oder auch Kitas und Krankenhäuser, werden öfter kontrolliert, als das Büdchen an der Ecke. Und, dass Frank Stock fast immer etwas findet, ist auch meist unproblematisch. Bei Spinnweben in einer Ecke wird kein Betrieb geschlossen. Prinzipiell geht es bei Frank Stocks Arbeit darum, zu bewerten, wie Betriebe mit Lebensmitteln umgehen. Also: wie sauber ist es, wie werden die Lebensmittel gelagert oder wie oft wäscht sich das Personal die Hände. „Wenn am Personal gespart wird, wirkt sich das schon mal auf die Sauberkeit aus“, sagt der Lebensmittelkontrolleur. „Zu wenig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind mit den gesamten Aufgaben schnell überfordert.“

Schließungen sind relativ selten

Vorbereiten können sich die Betriebe auf den Besuch des Lebensmittelkontrolleurs nicht, denn er kommt unangemeldet. Aber „viele Betriebe wollen einfach gut sein“ und halten deshalb dauerhaft ein gutes Hygienelevel. Ein wichtiger Baustein der Arbeit von Frank Stock ist die Beratung. „Wir besprechen mit den Betrieben, wie sie Mängel beseitigen können, beraten sie aber auch, wenn beispielsweise Umbaumaßnahmen anstehen.“

Andererseits gibt es natürlich auch Problemfälle. Das ekligste, das Frank Stock erlebt hat, waren vergammeltes Fleisch oder Schimmel auf Lebensmitteln. „Wir versuchen immer, alles sachlich-freundlich zu klären und auf Augenhöhe mit den Betrieben zu sprechen“, so der 50-jährige. Manchmal klappt das halt nicht. So wurde er auch schon bedroht. „Manche Kollegen mussten auch mit dem Ordnungsamt oder der Polizei wiederkommen.“


Das ist aber eher selten. Frank Stock und das Team der Lebensmittelkontrolleure beim Rhein-Sieg-Kreis besprechen mit den Betrieben die vorhandenen Mängel, manchmal gibt es auch Nachkontrollen. Je nach Schwere der Mängel werden auch Bußgelder verhängt.

„Das ist ein Super-Job“

Frank Stock kontrolliert seit 15 Jahren die Hygiene in Betrieben, die mit Lebensmitteln arbeiten. Und er macht das richtig gerne. „Ich habe mit unterschiedlichen Menschen zu tun, mit verschiedenen Kulturen. Diese Vielfalt gefällt mir“, sagt er. Privat schaut er schon mal etwas genauer hin, wenn er einkauft oder im Restaurant isst. „Natürlich fällt mir das eine oder andere auf. Aber ich messe nicht die Temperatur in meinem Kühlschrank“, lacht er.

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