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Kunst und Kultur

Die Gedenkstätte „Landjuden an der Sieg“

Sie will die Erinnerung und das Wissen um das verheerendste Kapitel der deutschen Geschichte von Generation zu Generation weitertragen und für Gegenwart und Zukunft ein mahnendes Zeichen setzen: Die Gedenkstätte „Landjuden an der Sieg“.

Wir haben eine Wahl zwischen Handeln und Untätigkeit, zwischen Reden und Schweigen, zwischen Erinnern und Vergessen – das ist eine der Botschaften der Gedenkstätte „Landjuden an der Sieg“. 1988 beschloss der Rhein-Sieg-Kreis anlässlich des 50. Jahrestages der Novemberpogrome, das jüdische Leben an der Sieg zu dokumentieren und einen Beitrag zur Erinnerungsarbeit zu leisten. 

Hilde Seligmann stellte dafür das ehemalige Wohnhaus ihres verstorbenen Schwiegervaters Max Seligmann zur Verfügung. Der jüdische Altwarenhändler überlebte als einziges von vier Kindern den Holocaust – bis 1971 war das Haus in der Bergstraße in Windeck-Rosbach Wohn- und Arbeitsplatz für seine  Familie. Max‘ Vater Moses Seligmann hatte das heute rund 200 Jahre alte Gebäude 1919 erworben.

Gedenkstätte Landjuden an der Sieg

In zehn Räumen und dem Flur des zweigeschossigen Fachwerkhauses werden das jüdische Leben auf dem Land vor 1933 aber auch Verfolgung und Vernichtung der ehemals in der Siegregion lebenden Juden dokumentiert. 
Ein eigens erstelltes Veranstaltungsgebäude direkt neben dem Fachwerkhaus bietet Platz für Vorträge, Konzerte, die Arbeit mit Schulklassen und vieles mehr. 

1994 erstmals eröffnet, wurde die Gedenkstätte ab 2016 acht Jahre lang von Grund auf instandgesetzt. Seit August 2024 ist die sanierte Gedenkstätte mit neu konzipierter Dauerausstellung wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Fotos, Bücher, Kultgegenstände, Möbelstücke, welche größtenteils aus dem Familienbesitz der Seligmanns stammen, sowie zahlreiche Unterlagen aus dem Kreisarchiv sind Teil der neuen Dauerausstellung. In dem Haus, in welchem sich über Generationen das Leben der Familie Seligmann abspielte, lassen sich anhand der individuellen Biografien der Familienmitglieder historische Entwicklungen nachvollziehen.

Das Kreisarchiv betreut die Gedenkstätte wissenschaftlich und personell und kümmert sich um die weitere Erforschung und Aufbereitung der jüdischen Geschichte im Rhein-Sieg-Kreis.

Veranstaltungen der Gedenkstätte

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