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Entspannung

Pferde AG – Erlebnisraum Pferd

Die Kinder lernen das Pferd kennen. Nachdem die Vertrauensbasis hergestellt ist, dürfen sie auch reiten – ein wahres Abenteuer. Die Aktion soll die Kinder mit fremden Lebewesen vertraut machen, sie Verantwortungsbewusstsein lehren und die Koordination und Kommunikation zwischen den Kindern verbessern.

Kita „Kita Abenteuerland“, Windeck

Ziel: Umgang mit Pferden erlernen, Förderung von Verantwortungsbewusstsein und Selbstbewusstsein
Zielgruppe: Kinder ab 5 Jahren
Gruppengröße: 6 bis 8 Kinder pro Gruppe
Zeitlicher Umfang: 1 ½ Stunden pro Gruppe pro Woche
Benötigte Räumlichkeit: Reitplatz oder Reithalle
Material: Pferd und alle Utensilien zur Pflege; Voltigiergurt
Organisation: Zur Betreuung benötigt man 3 Erwachsene für 6-8 Kinder, die Kosten betragen 2 Euro pro Kind und 10 Euro für die Kita pro Treffen für das Voltigier-Pferd

Die Pferde-AG der Windecker Kita „Abenteuerland“ wird nicht als Vorbereitung zum Sportvoltigieren oder Reiten verstanden. Vielmehr zielt sie darauf, den Kindern ein fremdes Lebewesen näher zu bringen und ihnen auf diese Weise wichtige Erfahrungen zu ermöglichen. Das Pferd bietet dabei eine Fülle an Wahrnehmungs- und Erlebnismöglichkeiten – für die Kinder ist es also ein ganz besonderes Abenteuer.

Beim Voltigieren schreitet das Pferd an einer Longe langsam im Kreis um den Reitlehrer herum. So haben die Kinder Zeit und Ruhe, sich an die Bewegung des Pferdes zu gewöhnen. Bis es so weit ist, muss das Pferd natürlich erst einmal gepflegt und für das Reiten vorbereitet werden. Schon hier können die Kinder das Tier kennenlernen und ihre Ängste oder Hemmungen überwinden, denn für ein Kind kann so ein großes Pferd ganz schön imposant sein.

Die AG wird in zwei Phasen durchgeführt: 
In der ersten Phase wird eine wichtige Vertrauensbasis geschaffen. Zunächst geht es also darum, Kontakt zum Pferd aufzunehmen, bestimmte Verhaltensregeln kennenzulernen und dann auch einzuhalten. Die Gewissheit, dass immer ein Erwachsener beim Pferd steht oder bei den Übungen in Schulterhöhe des Pferdes mitgeht und helfend zupacken kann, unterstützt den Vertrauensaufbau ganz erheblich. Die meisten Kinder genießen die Übungen auf dem Pferderücken und das „Sich-tragen-lassen“ und „Sich-schaukeln-lassen“, so dass sich die Aktivitäten in dieser Phase auf Mitschwingen im Sitzen oder Liegen quer oder bäuchlings oder auch rückwärts beschränken. 

In der zweiten Phase gewinnen dann die eigenen Aktivitäten der Kinder an Gewicht. Vermehrt werden ihnen Bewegungsaufgaben gestellt, die sie aber unterschiedlich erfüllen können, stets natürlich mit Unterstützung. Auf diese Weise kann jedes Kind so weit gehen, wie es will. Beispielsweise die Aufgabe „Wir reiten, ohne nach vorne zu schauen“ kann in unterschiedlicher Art von den Kindern umgesetzt werden. Ein ängstliches Kind blickt vielleicht zur Seite oder auf den Boden, während ein anderes Kind mutig rückwärts reitet oder sich auf den Pferderücken legt. Jedes Kind findet Herausforderungen, die es mit den gegebenen Hilfestellungen sicher auch meistern wird. Die Pferde-AG bietet also Raum für unzählige Erlebnisse, steigert das Selbstbewusstsein, sensibilisiert das Kind im Umgang mit anderen Lebewesen, lehrt Verantwortungsbewusstsein und ein Gefühl für die Natur.

Nichtsdestotrotz ist die AG natürlich für jede Kita schwer zu realisieren. Im „Abenteuerland“ Windecks ziehen zwei Gruppen á sechs bis acht Kinder jede Woche zur nahegelegenen Reitanlage. Teilnehmen kann jedes Kind ab fünf Jahren. Einen Reitlehrer braucht die Kita nicht, da Dagmar Barth, die Kita- Leiterin, selbst eine erfahrene Reiterin ist und sich zudem auch im benachbarten Reitverein engagiert.

Zu dritt – Barth, eine Kollegin und ein Elternteil – betreuen sie die Kinder. Dass die sich ein Pferd teilen müssen, ist dabei überhaupt kein Problem. Zum einen sind immer mehrere Kinder an den Übungen beteiligt – dadurch soll die Koordination und Kommunikation der Kindern gefördert werden –, zum anderen werden die übrigen Kinder betreut. Dank des Holzpferdes „Rosinante“ haben auch diese genug Beschäftigung; hin und wieder wird auch mal zum Ball gegriffen.

Ein paar Kinder, vermehrt Jungen, so berichtete Barth, wären zunächst etwas ängstlich gewesen. Nach einiger Zeit waren aber fast alle Kinder mit Freude dabei, die Mädchen noch mehr als die Jungen. Die Kita-Leiterin nahm daraufhin eine geschlechtsspezifische Gruppentrennung durch, veränderte das Angebot leicht und siehe da: Die Begeisterung der Jungen stieg deutlich.

Natürlich mussten die Eltern der teilnehmenden Kinder informiert werden. Von ihnen und auch von der Unfallkasse des Kindergartens wurde schriftlich das Einverständnis verlangt. Das Voltigier-Pferd ist über den Verein versichert.

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