Kita „Villa Kunterbunt“ e.V. Niederkassel
Ziel: Kinder erleben spielerisch die Natur
Zielgruppe: Kinder ab drei Jahren
Zeitlicher Umfang: 1 Woche
Benötigte Räumlichkeit: Außengelände in der Natur
Material: Alles aus der Natur, zusätzlich Speisen und Getränke, Decken und Matten zum Ruhen, Seife, Handtücher und Wasser für die Hygiene, Müllbeutel, Eimer und Schaufel für das große und kleine Geschäft
Organisation: Herausgabe eines Info- Elternbriefes zur Aktion
Eine ganze Woche lang verließen die Kinder und ErzieherInnen der „Villa Kunterbunt“ aus Niederkassel die vertraute Umgebung der Einrichtung und eroberten gemeinsam die Natur in der Nähe des Rheins.
Morgens trafen sich die Kinder noch in der Einrichtung. Gemeinsam bereiteten sie den Tag vor und packten den Bollerwagen mit allem, was sie brauchten: Essen, Trinken, Wasser zum Händewaschen, Müllsäcke… Ungefähr eine halbe Stunde dauerte dies täglich, dann ging es auch schon los zum nicht weit entfernten Rhein. Abgeholt wurden die Kinder am Nachmittag direkt vor Ort.
Eine Woche verbrachten sie jeden Tag im Freien, spielten, kochten und aßen dort. Selbst der Toilettengang, von der Zivilisation ja stark von der Natur getrennt, wurde dorthin zurück verlegt: Eimer, Schaufel und Müllbeutel sorgten dafür, dass dies keine nachhaltigen Folgen hatte.
Gegessen wurde zum Beispiel Stockbrot, das die Kinder fast alleine zubereiteten: Den Teig machten sie schon in der Kita, später wurde er dann auf einen Stock gewickelt unf über dem Feuer von ihnen gegart. Auch Kartoffelsalat fand den Weg in die Mägen der Kinder, Brot, geschnittenes Obst und Gemüse waren ebenso mit dabei und auch Folienkartoffeln warteten in der Glut des Feuers auf ihre Bestimmung.
Die zahlreichen Bewegungsmöglichkeiten, die die Natur liefert, wurden von den Kindern natürlich voll und ganz ausgenutzt. Endlich einmal Bäume beklettern, Steine werfen oder sogar Staudämme bauen – da geht jedes Kinderherz auf. Auch die Beseitigung von Müll, der sicher nicht in die Natur gehört, stand auf der Agenda der Kinder ganz oben.
Natürlich kam auch die Entspannung nicht zu kurz. Geruht wurde auf Matten unter einer warmen Decke oder auch mal auf dem Kletterbaum.
Die Natur-Erlebnis-Wochen, da waren sich ErzieherInnen und Kinder einig, seien ein Eintauchen in eine andere Welt. Die Kinder nahmen den Umgebungswechsel dabei durchweg positiv auf: Kein einziges Kind wünschte sich in die vertraute Umgebung der Kita zurück – alle genossen sichtlich, die Natur als Spielraum gewonnen zu haben.
Selbst der Betreuungsaufwand hält sich in gewohnten Grenzen. Wie sonst auch hielten die ErzieherInnen zu zweit die rund fünfzehn Kinder im Zaum und dies trotz der fehlenden "Zäune". Natürlich hatten die Fachkräfte der „Villa Kunterbunt“ die Aktion mit den Kindern ausführlich besprochen. Zusammen einigten sie sich auf Grenzen im Gelände, die dann auch ohne Murren eingehalten wurden. Wichtig sei auch, das betonten die ErzieherInnen im Besonderen, die erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Eltern. Diese sollten bestens informiert sein, damit sie Verständnis für die aufkommenden Sonderheiten zeigen und die Aktion damit unterstützen können.
Beide Fraktionen – Kinder und ErzieherInnen – waren sich übrigens einig, öfters ihre Zeit draußen am Rhein verbringen zu wollen.