Unterstützung der Mehrsprachigkeit: Eine wichtige Bedingung zum interkulturellen Zusammenleben
Es ist zu wissenschaftlichem Fakt geworden, dass die Wertschätzung und Förderung der Herkunftssprache für mehrsprachige Kinder und Jugendliche positive Effekte auf das erfolgreiche Deutschlernen und die Entwicklung ihrer persönlichen Identität hat. Mehrsprachig zu sein, ist eine weitere Qualifikation und zusätzliche Stütze für die künftige Teilhabe an der Gesellschaft. Die hohe Bedeutung der Mehrsprachigkeit für die individuelle Entwicklung und als Bereicherung für die Gesellschaft betonte auch die Bildungsministerin Yvonne Gebauer in der kürzlich vom MSB herausgegebenen Broschüre „Deutschlernen in der Primar- und Sekundarstufe I“ (siehe Aktuelles).
Die gestiegene Wertschätzung der Mehrsprachigkeit durch das Ministerium ist durch die zunehmende Entwicklung von Projekten, Informationsveranstaltungen sowie der Zusammenstellung von Materialien und Medien für die Kitas und Schulen sichtbar geworden. Zu vielen dieser Initiativen und Programme gehört es, die Eltern als wichtige Partner der Erziehung und Sprachbildung in Bildungs- und Erziehungsfragen noch besser zu unterstützen und damit die Chancengleichheit für alle Kinder zu erhöhen. Das ist gerade in der Coronazeit besonders bedeutsam für die neu zugewanderten Familien, die mit herausfordernden Lebensumständen zunehmend gefordert und isoliert sind.
In dieser Hinsicht kommt den Familien- und Sprachbildungsprogrammen Griffbereit und Rucksack KiTa/Schule eine große Bedeutung zu. Die schützenden und stärkenden Faktoren der Programme werden von Prof. Dr. Albers in seiner Forschungsarbeit zur sozialen Benachteiligung von Kindern in der Coronazeit (siehe Aktuelles) dargestellt. Die offiziellen Handlungsempfehlungen zur Umsetzung der Programme Griffbereit und Rucksack KiTa wurden von der Landesweiten Koordinierungsstelle Kommunale Integrationszentren (LaKI) entsprechend angepasst, so dass auch in den letzten Monaten über kreative und digitale Formate die meisten dieser Familien trotz Kontaktbeschränkungen erreicht wurden.
Um noch mehr Familien diese Form der Unterstützung zukommen zu lassen, würden wir uns über weitere KiTas und Schulen freuen, die mit den Programmen Griffbereit und Rucksack KiTa/Schule arbeiten möchten. Weitere Informationen dazu erhalten Sie in diesem Newsletter.
Ein weiterer wichtiger Aspekt, um im Kontakt mit Eltern mit Migrationsgeschichte zu bleiben, ist der Einsatz von Sprachmittlerinnen und Sprachmittlern bei Elterngesprächen in KiTas, Schulen und weiteren Einrichtungen. Der Bedarf an solch mündlichen Übersetzungen in den Bildungseinrichtungen ist sehr hoch. Das Kommunale Integrationszentrum vermittelt auf Anfrage geeignete mehrsprachige Personen aus dem Sprachmittlerpool. Hierfür werden stets, und besonders aktuell, neue, interessierte Personen gesucht, die gerne bei Gesprächen von einer in die andere Sprache vermitteln möchten. Weitere Informationen zur Aufnahme in den Sprachmittlerpool erhalten Sie in diesem Newsletter.